„Kaum zu glauben, aber wahr. Fruchtzucker macht dick und krank.“
Das Buch „Die Fructose Falle“ beginnt mit einem Märchen. Schneewittchen und der vergiftete Apfel für die Prinzessin sind einfach ein guter Einstieg in das Buch, denn das Gift im Apfel könnte auch ganz banal nur die Fruktose sein. Was Dr. med. Detlef Pape und Anna Cavelius im Vorwort aber beschreiben ist nur der Einstieg in ein bemerkenswertes Buch, das den Leser nicht nur nachdenklich macht sondern auch aufschreckt. Fruchtzucker ist Gift für den Körper und wer bisher trotz aller Unverträglichkeitssymptome immer noch nicht davon überzeugt ist, wird es nach dieser Leküre sein.
Inhalt
Im ersten großen Kapitel „Warum die Fructose schadet“ erklären die Autoren in kurzen Kapiteln nicht nur wo sich überall Fruktose versteckt und woher die gefährliche Lust auf die Süße beim Menschen kommt sondern sie erklären auch wie der Fruchtzucker im Darm verwertet wird und was die Verwertung für den Zuckerstoffwechsel bedeutet. Sehr gut finde ich, dass hier sehr deutlich auf eine Gefahr der nahen Zukunft hingewiesen wird. Der High-Corn-Fructose-Syrup (kurz HCFS), der in den nächsten Jahren dank vieler Lobbyarbeit einiger amerikanischer Firmen in Europa erlaubt wird, wird viele neue Patienten mit einer Fruktoseintoleranz erzeugen. Da dieses Thema bisher in der Öffentlichkeit noch sehr stiefmütterlich behandelt wird, finde ich es sehr gut, dass die beiden Autoren HCFS gleich einen festen Platz in dem Buch gegeben haben. Die nächsten 22 Seiten widmen sich jetzt unserem „Lieblingsthema“, der Fruktoseintoleranz. Auch hier geht man sehr intensiv, aber auch sehr verständlich erklärt, auf viele Themen rund um die Intoleranz ein. Welche Formen einer Fruktoseintoleranz gibt es, wie unterscheidet sie sich vom Reizdarmsyndrom und von einer Allergie und wie kann man sich testen lassen sind nur die wichtigsten Themen in diesem Unterkapitel. Dieser Teil ist einfach, aber doch sehr prägnant und gut geschrieben und so wird auch den erfahreneren Betroffenen einer Fruktoseintoleranz noch das ein oder andere klar. Interessant geht es aber auch weiter, denn jetzt kommen Krankheiten ins Spiel, die vermutlich durch Fruktose ausgelöst bzw. ausgelöst werden können. Das ist neben einem Leaky-Gut-Syndrom, Krebs, Gicht, Übergewicht, Depressionen, usw. usw. usw. Diese Liste wäre noch sehr lang, aber alleine die ersten Begriffe zeigen, was für schlimme Auswirkungen ein übermäßiger Verzehr von Fruchtzucker auf unseren Körper haben kann.
Das zweite Kapitel gibt es jetzt wieder Hoffnung, denn hier kümmert man sich nur noch um ein symptomfreies Leben und alles was man dafür tun muss. Das heißt, Darmsanierung, Säure-Basen-Kuren und verstehen, was der Körper benötigt. Dazu gehört nicht nur eine gesunde Mischkosternährung sondern auch das Verständnis, welche Lebensmittel verträglich sind und welche nicht. An dieser Stelle verzichtet man auf Listen und Tabellen mit Fruktoseangaben. Am Ende des Buches, sozusagen im Anhang, findet man diesen Teil aber trotzdem und kann diesen Teil getrost auch als Nachschlagwerk verwenden. In der Mitte des Buches geht man dafür mehr auf gute Zucker ein. Was sich dahinter verbirgt erklärt sich einfach von selbst, wenn man weiß, dass es nicht nur Fruktose, Glukose oder Laktose als Zuckerart gibt. Fast überall ist Zucker enthalten, nur meistens nehmen wir diese nicht wahr, da sie so nicht im Supermarkt zu finden sind. Die „guten“ Zuckerarten sollte man trotzdem kennen, denn sie tragen auch zum Verständnis bei, was man verträgt und was nicht.
Im dritten großen Kapitel gehen die Autoren nun direkt auf die Ernährung ein. Wie stellt man sich um, wie schafft man es trotzdem abwechslungsreich und gehaltvoll zu essen. Ganz wichtig ist vor allem der Weg der Umstellung und hier geht man natürlich auch wieder auf die Karenzphase und eine Ernährungsumstellung in Phasen ein. Anhand der drei beschriebenen Phasen kann sich der Körper erholen und gleichzeitig an eine fruktosearme Ernährung gewöhnen. Wenn ihr jetzt aber trotzdem die Frage stellt, was ihr denn in diesen Phasen essen sollte, solltet ihr ein paar Seiten weiterblättern, denn anschließend folgt ein ausführlicher Rezeptteil, der sich gleich in die drei Phasen eingliedert. Das ist übersichtlich gemacht und gleichzeitig bekommt man so eine Ahnung, was man jetzt essen kann und was nicht. Inhaltlich sind die Rezepte ebenfalls gut, jedoch wird der ein oder andere über gelegentlich verwendete Zutaten wie z.B. Zwiebeln stolpern. Die werden überall als nicht verträglich gekennzeichnet, wobei ich hier sage, dass es zum einen die Menge macht und zum anderen die individuell Verträglichkeit. Die Autoren geben aber unter Rezepten, die bedenkliche Zutaten beinhalten, kurze Hinweise und Tipps zu Verwendung bzw. auch ob man diese Zutat vielleicht auch weglassen oder ersetzen müsste
Am Ende des Buches gibt es denn ob noch die fast schon obligatorischen Listen und Tabelle. Fruktosewerte wo man nur hinschaut…
Fazit
Ein sehr gutes Buch, was ich nur weiterempfehlen kann. In dem Buch geht es zwar nicht ausdrücklich um das Thema Fruktoseintoleranz aber es geht immer um das Thema Fruktose allgemein. Dazu wird viel erklärt und verständlich gemacht und am Ende hat man das Gefühl, dass man seinen Fruktoseverzehr auf jeden Fall verringern muss (Was ja bei uns zwangsweise sowieso schon der Fall ist).
Bezug
Kaufen könnt Ihr das Buch natürlich auch. Ich empfehle Euch dafür mal Amazon oder den gut sortieren lokalen Buchhandel…
Die Fructose-Falle
ISBN: 978-3442221332
288 Seiten, Paperback
Danke für den ausführlichen Buchtipp. Bei mir wurde vor ein paar Jahren eine Fructosemalabsorption festgestellt, sodass ich immer auf der Suche nach wertvollen Informationen bin, um zu Lernen im Alltag damit besser umzugehen.
Viele Grüße aus Bielefeld