Vor langer Zeit habe ich mich schon mal mit dem Thema Apps beschäftigt. So richtig glücklich bin ich damals aber nicht geworden, was zum einen daran lag, dass zum einen das Preis-Leistungsverhältnis nicht immer gestimmt hat und zum anderen die Ergebnisse nicht immer wirklich überzeugend waren. Um so mehr bin ich davon überrascht, dass es jetzt eine kostenlose neue und wirklich gute Alternative zu den bestehenden Apps auf dem Markt gibt. Die App „All I can eat“ wurde von dem Studenten Steffen Mauser eigentlich aus privaten Gründen entwickelt und von seiner von mehreren Intoleranzen betroffenen Freundin im Alltag ausgiebig eingesetzt. Das sind schon mal guteVorraussetzungen, um eine wirklich gute App zu entwickeln.
Im Alltag kann die App mir – vor allem wenn ich noch nicht so erfahren im Umgang mit der Fruktoseintoleranz bin – einiges abnehmen. Die App basiert auf einer sehr großen Datenbank und dort finde ich so gut wie alle gängigen Zutaten und Lebensmittel. Angezeigt wird mir so in einer Art Ampelsystem, ob der Stoff verträglich für mich und meine Intoleranz ist oder nicht. Genauere Angaben, wieviel Fruktose enthalten ist, gibt es leider nicht für alle Lebensmittel, aber schon für sehr viele. Diese Angaben sind in meinen Augen aber auch nicht unbedingt notwendig, denn wenn ich im Supermarkt vor einem Regal stehe und mir unsicher bin, will ich nicht wissen, wieviel Gramm Fruktose hier vor mir versteckt sind sondern ich will einen schnellen Hinweis darauf haben, ob ich diese Zutat kaufen kann oder nicht. Daher ist der Weg, den diese App hier geht, genau richtig. Wer jetzt denkt, er findet hier eine Liste mit allen Produkten, die ein Supermarkt hergibt, täuscht sich gewaltig. Fertigprodukte oder so etwas sind hier nicht zu finden, dafür jedoch viele Zutaten vom Gemüse über Obst bis hin zu Kräutern oder auch Getränken. So bekommt man immer einen guten Hinweis darauf, was nun verträglich ist und was nicht.
Sehr schön finde ich auch die Möglichkeit, dass man die App mit eigenen Angaben auf seine eigenen Bedürfnisse und Verträglichkeiten abstimmen kann. Ich kann jederzeit einzelnen Lebensmittel mit einem Schieberegler anpassen und mir so meine eigene persönliche Datenbank schaffen. Gleichzeitig kann man auch neue Lebensmittel hinzufügen und sich auch so für die Zukunft wappnen. Vor allem wenn man multiple Intoleranzen hat, kann man sich so seine eigene auf sich selbst abgestimmte Verträglichkeitsliste schaffen. Das ist in meinen Augen ein sehr großer Vorteil, den ich bei den wenigen kommerziellen Apps, die auf dem Markt sind, vermisse.
Damit sind wir auch schon bei einem Thema, was unbedingt angesprochen werden muss. Der Entwickler stellt die App kostenlos zur Verfügung. Sie soll laut seiner Auskunft auch kostenlos bleiben und wird auch noch weiterentwickelt. Inzwischen gibt es die App nicht nur für iphone- und Android-User sondern auch für Blackberry- und Kindle-User. Man merkt Steffen einfach an, dass er die App ursprünglich aus privaten, persönlichen Gründen entwickelt hat und dass er nicht die großen kommerziellen Absichten hat. Seine Energie fließt in die Entwicklung und in die Verbreitungswege, unabhängig ob die App dort nur 5 Mal oder vielleicht auch 5.000 Mal heruntergeladen wird. Darum geht es ihm nicht, er will nur seinen Beitrag leisten, damit viele Betroffene einer Intoleranz eine kleine Erleichterung im Leben haben.
So nach diesem Zwischenfazit stellt sich noch die Frage, auf welche Datensätze die App Zugriff hat. Das ist ein wichtiger Punkt, denn man muss diesen Daten ja manchmal auch blind vertrauen, vor allem wenn man noch nicht so erfahren im Umgang mit der Intoleranz ist. Dazu muss ich aber gleich sagen, blindes Vertrauen ist zwar schön und gut, sollte man aber eigentlich nie machen, denn zum einen reagiert jeder anders auf diverse Lebensmittel und zum anderen kann sich immer ein Fehler in einem Datensatz eingeschlichen haben. Die Daten für diese App kommen übrigens von Usern des weit bekannten Libase Forum. Dort werden mit riesigem Aufwand umfangreiche Listen angelegt und großteils sind einzelne Einträge sogar mit Quellennachweisen versehen. So ist sichergestellt, dass man jederzeit nachvollziehen kann, woher die Angaben zu den Produkten stammen. Gleichzeitig hat mir der Entwickler per Email zugesichert, dass er sich gerade um weitere Datenbanken, teilweise von renomierten Instituten, bemüht und diese sofort einpflegen wird, wenn sie ihm zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen findet Ihr auf der Webseite zur App www.all-i-can-eat.com oder in den jeweiligen App-Stores >> Google Play Store >> Appstore >> Amazon