Irgendwann, wenn Bauchschmerzen zu stark werden, ist man an dem Punkt angelangt, wo man den Ärzten einiges an Arbeit abnehmen muss und sich selber über die Möglichkeit über Nahrungsmittelunverträglichkeitstest informieren muss. Das müssen leider viele Betroffene machen, da von vielen Ärzten Intoleranzen einfach todgeschwiegen werden und man gleichzeitig die sehr einfach Diagnose „psychische Probleme“ gestellt bekommt. Das ist natürlich oft nicht richtig und bevor man sich mit so einer Diagnose zufrieden gibt, sollte man alles andere ausschließen. Ertst wenn sich nach den vielen Tests nichts feststellen hat lassen, würde ich mich auf die Kopfprobleme einlassen…aber wirklich erst dann!

Davor aber heißt es die Tests machen zu lassen. Dazu sollte man aber wissen, auf was man sich einlässt und was man beim Arzt einfordern muss. Ich habe dazu mal eine kleine Übersicht mit den mir bekannten Tests gemacht und ich hoffe, dass Euch das hilft. Diese Testvarianten sollten nur beim Verdacht auf einer Intestinale Fructoseintoleranz angewendet werden:

H2-Atemtest

Sehr weit verbreitet ist der H2-Atemtest, oft auch einfach nur Atemtest genannt. Dazu muss der Patient absolut nüchtern sein und auch sonst einige Regeln beachten. Diese wären im Einzelnen:

  • 12 Stunden vor dem Test: Kein Essen & Kein Trinken, Rauchen verboten. Kaugummis sind ebenfalls verboten (Zuckeraustauschstoffe)
  • 1 Tag vor dem Test: keine ballasttstoffreichen Mahlzeiten. Keine Abführmittel.
  • 7 Tage vor dem Test: Keine Antibiotika

Weitere Regeln, die zu beachten sind, erhaltet Ihr bei der Vorbesprechung zu dem Test von Eurem Arzt bzw. vom Labor. Am Tag des Atemtests wird zuerst Euer Wasserstoffgehalt im nüchternen Zustand bestimmt. Dazu dürft Ihr ähnlich wie bei einem Alkoholtest der Polizei in ein Gerät pusten, wo dann Euer Wasserstoffgehalt im Atem gemessen wird. Anschließend bekommt Ihr eine Lösung aus ca. 25 Gramm Fruktose in 200 ml Wasser verabreicht. Nun wird in 20 bis 30-minütigen Abständen der Atemtest wiederholt und euer Wasserstoffgehalt im Atem bestimmt. Solltet Ihr jetzt Fruchtzucker nicht vertragen bzw. die Verstoffwechselung z.B. durch einen gehemmten GLUT5-Transporter nicht richtig funktionieren, dann werden Bakterien im Darm Wasserstoff produzieren, der über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangt. Von dort wird dieser in die Lunge transportiert und über die Atemluft wieder ausgeschieden. Wird hierbei der Wert von 20ppm überschritten, besteht aus medizinischer Sicht eine Fruktoseunverträglichkeit.

Für den ganzen Test sollte man sich drei bis vier paar Stunden Zeit nehmen. Diese Zeit wird benötigt, da die Verstoffwechselung im Körper einige Zeit in Anspruch nimmt. Der Test an sich ist schmerzfrei, jedoch kann es sein, dass man durch die Fruktose-Testlösung Magenbeschwerden bekommt.

Der Blutzucker-Test

Ähnlich dem Wasserstofftest läuft auch der Blutzuckertest ab. Hier muss man ebenfalls nüchtern beim Arzt erscheinen und sich auf eine drei bis vierstündige Testreihe einstellen. Zu Beginn holt sich der Arzt einen Tropfen Blut und misst den Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand. Nachdem man nun eine Fruktose-Wasser-Lösung zu trinken bekommen hat, muss man nun regelmäßig alle 30 Minuten einen weiteren Tropfen Blut abgeben und der Blutzuckerspiegel gemessen. Im Normalfall würde sich der Blutzuckerspiegel erhöhen, da die Fruktose über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangt und dort beim Abbau der Fruktose sich der Blutzuckerspiegel erhöhen sollte. Passiert dies nicht, funktioniert der Fruktose-Transport nicht und man hat laut Ärzten die Diagnose Fruktoseintoleranz. Dieser Test ist jedoch höchst umstritten und Studien zeigen, dass er auch nicht aussagekräftig ist. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn ein Arzt diesen Test vorschlägt.

Stuhltest

Deutlich unbekannter ist der Stuhlprobentest. Hier wird die „bakteriellen Spaltungsaktivität in einer Stuhlprobe“ gemessen, die nach dem Verzehr von Fruktose und Zuckeraustauschstoffen entstehen können, gemessen. Dazu wird vom Patienten eine Stuhlprobe abgegeben, die anschließend von einem Labor ausgewertet wird. Diese Auswertung dauert im Normalfall mindestens einen Tag.

Zu empfehlen ist nur der Wasserstoff-Atemtest, da dies derzeit die einzige Testvariante ist, die eine verlässliche Diagnose liefern kann. Da doch viele Ärzte beim Thema Fruktoseintoleranz nicht gerade gut informiert sind, ist es von Vorteil, wenn man sich vorab schon selber informiert und dem Arzt somit sehr genau sagen kann, welche Tests man haben möchte.

Übrigens: Die hereditäre Fruktoseintoleranz kann nur durch eine Blutuntersuchung (Gentest) festgestellt werden. Sollte der Verdacht auf eine HFI bestehen, sollten die oben aufgezählten Tests nicht gemacht werden, da sie gefährlich für den Patienten werden können.